Für die Banken ist ein Arbeitsplatz ein fester Bestandteil für eine Kreditzusage. Ohne Arbeit gibt es keinen Kredit. Problematisch wird es, wenn der Kreditsuchende erst seinen Arbeitsplatz gewechselt hat und noch in der Probezeit ist. Eine Bank wird nur dann einem Kredit während der Probezeit zustimmen, wenn dieser während der Probezeit zurückgezahlt werden kann. Warum ist das jedoch so? Man sollte meinen, dass ein Arbeitsplatz eine sichere Sache ist.

Was an der Probezeit problematisch ist

Jeder, der in einer Firma neu anfängt, erhält zunächst eine Probezeit. Somit können sich sowohl der Arbeitgeber als auch der Beschäftigte kennenlernen. Innerhalb dieser Probezeit kann das Arbeitsverhältnis von beiden Seiten beendet werden. Dazu bedarf es noch nicht einmal die Angabe von Gründen. Es ist deshalb schwierig, einen Kredit während der Probezeit zu bekommen. Sollte das Arbeitsverhältnis während dieser Probezeit aufgelöst werden, steht der Beschäftigte ohne Arbeit da. Das Einkommen verringert sich, da das Arbeitslosengeld deutlich niedriger ausfällt, als das bisherige Einkommen.

Im schlimmsten Fall droht sogar Hartz 4, wenn die Leistungen vom Arbeitsamt schon ausgeschöpft sind. Unter diesen Voraussetzungen bleibt nicht mehr genug Geld übrig, um die Raten an die Bank zu zahlen. Aus diesem Grund verweigern die Banken einen Kredit während der Probezeit, weil sie das Risiko fürchten.

Gibt es Alternativen?

Es gibt Alternativen, die aber nicht besonders attraktiv sind. Ein Kredit kann dann zustandekommen, wenn die Laufzeit innerhalb der Probezeit liegt. Das heißt in der Praxis, dass der Kredit während der Probezeit zurückgezahlt werden muss. Bei einer Probezeit von einem halben Jahr wäre das eine Laufzeit auch von nur einem halben Jahr. Infrage kommen dann nur Mini-Kredite, die ohnehin während diesen kurzen Zeitraums abgezahlt sein müssen.

Völlig anders ist die Situation, wenn der Beschäftigte bereits während der Probezeit erfahren hat, dass er danach in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen wird. Die Firmen teilen dies meistens schriftlich mit. Mit diesem Schreiben kann sich der Kunde an seine Bank wenden und bei guter Bonität doch noch einen Kredit während der Probezeit bekommen.

Verzichten oder den Dispo nutzen

Der gesunde Menschenverstand sollte eigentlich dazu raten, während der Probezeit auf einen Kredit zu verzichten. Schließlich müssen monatlich feste Raten an die Bank gezahlt werden. Wird der Kreditnehmer aber arbeitslos, weil der Vertrag nicht verlängert wird, können die Raten nicht mehr bezahlt werden. Ein finanzielles Fiasko ist vorprogrammiert. Wer partout nicht auf den Kredit verzichten kann, muss zwangsläufig den Dispo auf dem Girokonto nutzen, sofern denn einer vorhanden ist.

Man sollte sich aber vor Augen führen, dass auch hier die Bank ihr Geld irgendwann wiedersehen will. In der Rückzahlung ist der Kontoinhaber zwar flexibel, aber die Nutzung des Dispos ist kostspielig. Die Zinsen übersteigen bei weitem die von einem Ratenkredit. Ob dieser Umstand die Sache wert ist, muss der Kontoinhaber selbst entscheiden.